Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Lindhorst wieder in Präsenz statt, aktive Mitglieder der Feuerwehr, fördernde Mitglieder und Gäste aus Feuerwehr, Politik und Verwaltung versammelten sich im Lindhorster Dorfgemeinschaftshaus.
Neben den Jahresberichten der Funktionsträger, wurden Beförderungen ausgesprochen und eine Ehrung für 50-jährige Dienstzeit in der Feuerwehr verliehen. Außerdem wurde der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Lindhorst e.V. gegründet.
Ortsbrandmeister Dennis Pörtge begrüßte die Anwesenden im Dorfgemeinschaftshaus Hof Gümmer, rund 100 Gäste aus den Reihen der aktiven Einsatzabteilung, fördernden Mitgliedern und Gästen aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr waren seiner Einladung gefolgt.
Pörtge freute sich sehr, dass die Versammlung wieder in Präsenz und ohne Personenbeschränkung stattfinden konnte, denn in den vergangenen Jahren wurden die Mitgliederversammlungen im kleinen Kreis, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, im Feuerwehrhaus durchgeführt, um die Beförderungen und Ehrungen vornehmen zu können. Jetzt besteht wieder die Möglichkeit, den fördernden Mitglieder und der Politik einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr aus dem vergangenen Jahr geben zu können.
Den Beginn der Jahresberichte der Funktionsträger machte Kinderfeuerwehrwartin Sarah Claus. Sie blickte auf das letzte Jahr zurück und gab den Zuhörern einen Eindruck von der vielfältigen Arbeit der Kinderfeuerwehr. Neben Diensten, die der allgemeinen Kinderbetreuungsarbeit entsprechen, deckt der Bereich der feuerwehrtechnischen Ausbildung, einen großen Bereich der Dienste der Kinderfeuerwehr ab. In spielerischer Art und Weise werden die Kinder dem Thema Feuerwehr und Brandschutz herangeführt und so auf die spätere Tätigkeit als Feuerwehrfrau oder -mann vorbereitet.
Das Betreuerteam der Kinderfeuerwehr beteiligte sich zudem an Veranstaltungen in der Gemeinde Lindhorst, wie beim Hoffest am Gümmerschen Hof im Sommer.
Erfreulich ist die Mitgliederentwicklung in der Kinderfeuerwehr Lindhorst. Obwohl vielerorts durch die Zwangspause im Rahmen der Pandemie ein Rückgang der Mitglieder zu verzeichnen ist, konnte das Betreuerteam um Claus dem entgegenwirken, sodass sich aktuell 21 Kinder regelmäßig an den Diensten der Kinderabteilung beteiligen.
Sarah Claus freute sich zudem über Zuwachs im Betreuerteam, sodass jetzt neben Kinderfeuerwehrwartin Sarah Claus und ihrer Stellvertreterin Sindy Best, sechs weitere Betreuer den Kindern das Thema Feuerwehr näher bringen.
Tobias Koschnick, stellvertretender Jugendfeuerwehrwart, ließ das Jahr der Jugendfeuerwehr Lindhorst Revue passieren, untermalt von einer Bildergalerie, gab er einen Einblick in das Jahr, das von vielfältigen Aktionen und Diensten geprägt war. Auch hier spielten die allgemeine Jugendarbeit und die feuerwehrtechnische Ausbildung die zentralen Aspekte. Das Aufbauen eines Löschangriffs wurde ebenso geübt, wie das Retten von Menschen aus Notlagen, zudem lernten die Jugendlichen die vielen Geräte der Feuerwehr kennen und nahmen an Wettbewerben teil.
Das Highlight des Jahres war das Zeltlager der Samtgemeindejugendfeurwehr. Gemeinsam verbrachten die Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde Lindhorst eine Woche in Sütel an der Ostsee.
Das Betreuerteam um Jugendfeuerwehrwart Karsten Büsing und seine Stellvertreter Tobias Koschnick und Sam Harmening, organisierte zudem eine Ferienspaßaktion in den Sommerferien und beteiligte sich an Veranstaltungen in der Gemeinde, wie dem Plattdeutschen Tag an der ev. Kirche.
Auch die Jugendfeuerwehr Lindhorst konnte einem Mitgliederrückgang entgegenwirken, aktuell sind 18 Jugendliche Mitglied in der Jugendfeuerwehr.
Betreut werden die Mitglieder von einem sechsköpfigen Betreuerteam.
Ortsbrandmeister Dennis Pörtge hob in seinem Bericht hervor, dass die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Lindhorst zu keinem Zeitpunkt während der Pandemie gefährdet war, alle Schutzmaßnahmen wurde diszipliniert und konsequent umgesetzt, keine Selbstverständlichkeit, aber durch Mitwirkung aller Beteiligten konnte die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger permanent aufrecht erhalten werden.
Den Ausbildungsstand in der Feuerwehr bezeichnete Pörtge als sehr gut, mit den Zuteilungen der Lehrgänge an der Feuerwehrschule des Landes Niedersachsen und bei der Kreisausbildung des Landkreises zeigte er sich zufrieden. Dennoch dürfe man sich darauf nicht ausruhen, denn durch die Aussetzung des Lehrbetriebes in der Coronazeit sei ein leichter Ausbildungsstau entstanden, den es jetzt aufzuholen gilt.
In der Feuerwehr Lindhorst engagieren sich derzeit 42 aktive Mitglieder, die ehrenamtlich den Brandschutz und die technische Hilfeleistung in der Samtgemeinde Lindhorst sicherstellen und somit eine Pflichtaufgabe der Samtgemeinde Lindhorst erfüllen.
Im vergangenen Jahr wurden die Einsatzkräfte zu 57 Einsätzen gerufen, die sich in 15 Brandeinsätze, 36 Hilfeleistungen und sechs Brandsicherheitswachdiensten in der Flüchtlingsunterkunft in Lüdersfeld gliedern. 850 Einsatzstunden (598 Einsatzstunden im Vorjahr) zeigen einen deutlichen Anstieg.
Insgesamt brachten die Ehrenamtlichen rund 4800 Stunden in Einsätzen, Übungsdiensten, Besprechungen, Lehrgängen und bei der Wahrnehmung der Aufgaben durch Funktionsträger auf.
Anschließend gab Pörtge einen Blick in die Zukunft, denn zum 01.02.2023 wird der neu gegründete Förderverein der Feuerwehr Lindhorst seine Arbeit aufnehmen. Die Gründung des Vereins ist aufgrund bürokratischer notwendig und bedeutet viel Arbeit, ist aber ein wichtiger Schritt, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Neben dem normalen Dienstbetrieb leisteten die Ehrenamtlichen weitere Arbeit im und am Feuerwehrhaus, um dort Umbau- und Modernisierungsarbeiten vorzunehmen. Einige Mitglieder nehmen zusätzlich Aufgaben für die Samtgemeindefeuerwehr wahr oder engagieren sich in der Kreisfeuerwehr.
Im Anschluss an die Jahresberichte nahm Pörtge Beförderungen vor. Liam Pörtge wurde in die Einsatzabteilung aufgenommen und ist nun Feuerwehrmann-Anwärter. Fabian Hungerland und Jan-Lucas Hübel wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert.
Joachim Muth, Brandabschnittsleiter Nord im Landkreis Schaumburg, konnte anschließend eine besondere Ehrung vornehmen. Jörg Böhnke wurde mit dem Niedersächsischen Feuerwehr-Ehrenzeichen für seine 50-jährige Dienstzeit durch das Land Niedersachsen ausgezeichnet. Böhnke versieht seit über einem halben Jahrhundert seinen Dienst in der Ortsfeuerwehr Lindhorst, 18 Jahre lang war er Ortsbrandmeister, in dieser Zeit gelang es ihm, den Brandschutz in Lindhorst durch sein Engagement voranzutreiben und die Technik zu modernisieren. Vor seinem Amt des Ortsbrandmeisters war Böhnke viele Jahre an der Spitze der Jugendfeuerwehr Lindhorst und setzte sich als Gemeindejugendfeuerwehrwart er Samtgemeinde Lindhorst für die Belange der Nachwuchsarbeit ein.
Tobias Koschnick wurde nach der Anhörung der Mitglieder der Einsatzabteilung von Dennis Pörtge zum neuen stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart eingesetzt. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr wählten ihn bei der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr im Dezember. Sarah Claus und Sindy Best wurden in ihren Ämtern der Kinderfeuerwehrwartin und Stellvertreterin bestätigt. Christian Metzner wurde zum Gerätewart wiedergewählt.
In den Grußworten richteten die Vertreter aus Politik und Feuerwehr die Worte an die Einsatzkräfte der Feuerwehr Lindhorst und dankten für ihr Engagement für die Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde und dem Ort. Als Stellvertretung für die Samtgemeindebürgermeisterin richtete Horst Schimmelpfennig Grußworte an die Anwesenden. Bürgermeister Heinrich Widdel lobte die gute Zusammenarbeit von Feuerwehr und Gemeinde, insbesondere in Bezug auf Aktionen der Gemeinde, bei denen sich die Feuerwehr einbrachte.
Gemeindebrandmeister Benjamin Heine und Brandabschnittsleiter Joachim Muth gaben einen Ausblick auf die Herausforderungen, den sich die Feuerwehren in der Zukunft gegenüber stellen werden und vorbereiten müssen, wie Vegetationsbränden oder möglichen, flächendeckenden Stromausfällen.
Auch der Bericht des Kassenwartes Walter Hardekopf war ein besonderer Moment, denn Hardekopfs Zeit als Kassenwart der Feuerwehrkameradschaft endet mit der Gründung des neuen Fördervereins. Hardekopf war über 50 Jahre lang Kassenwart und Mitglied des Ortskommandos.
Thomas Reiter, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Lindhorst e.V., erläuterte den Anwesenden den Grund der Gründung des Vereins und die Ziele, die sich der Vorstand gesetzt hat. Vorsitzende des Vereins ist Doreen Pörtge, vertreten wird sie durch Thomas Reiter, Kassenführer ist Christopher Sendler und Schriftführer Andre Pittelkow.